Wilhelm Boger

Wilhelm Friedrich Boger (zwischen 1933 und 1945)

Wilhelm Friedrich Boger (* 19. Dezember 1906 in Zuffenhausen; † 3. April 1977 in Bietigheim-Bissingen) war ein deutscher SS-Oberscharführer und Kriegsverbrecher. Er war Gestapo-Mitarbeiter der Politischen Abteilung beim Referat Flucht, Diebstahl und Fahndung im KZ Auschwitz und führte dort die als Bogerschaukel bezeichnete Foltermethode ein, die „Papageienschaukel“ mit Ochsenziemer-Schlägen vor allem auf Gesäß, Fußsohlen, Rücken und Geschlechtsorgane.[1]

Boger wurde 1958 verhaftet und im ersten Auschwitzprozess 1965 zu lebenslanger Haft verurteilt, in der er dann auch starb.

  1. Hermann Langbein: Menschen in Auschwitz. 4. Auflage. Europaverlag, München & Wien 1999, ISBN 3-203-51243-2, Die Gefangenen, S. 266 (deutsch: Menschen in Auschwitz. Wien 1972.): „Die Schaukel ist die beliebteste Folter der Politischen Abteilung. Der Häftling muß sich mit angezogenen Knien auf den Boden setzen. Seine Hände werden ihm vorne gefesselt und über die Knie gezogen. Unter den Kniekehlen, aber über die Unterarme stecken sie eine Stange. An dieser Stange wird der Häftling aufgehängt, den Kopf nach unten. Dann schaukeln sie ihn, und bei jedem Schwung bekommt er einen Schlag aufs Gesäß. Das alles könnte man aushalten, aber das Schlimmste ist, daß sie die Geschlechtsteile treffen, und Boger, der berüchtigte Oberscharführer der Politischen Abteilung, zielt direkt darauf. Die Häftlinge, die in den Bunker eingeliefert werden, müssen sich nackt ausziehen und bekommen nur einen dünnen Drillichanzug, keine Unterwäsche. Ich hätte mir nie vorstellen können, daß Hoden so fürchterlich groß anschwellen können. Blau und grün! Die, die von der Schaukel kommen, können die nächsten Tage nicht sitzen und liegen.“

Developed by StudentB